Balanceakt zwischen globalen und lokalen Trainingsstrategien
Was Corporate Learning angeht, kann es manchmal schwierig sein, das richtige Gleichgewicht zwischen globalen und lokalen Trainingsansätzen zu finden. Beide haben ihre Vorzüge, allerdings ist eine kombinierte Strategie häufig am wirksamsten. In diesem Artikel erörtern wir die Vor- und Nachteile der Strategien sowie Möglichkeiten, wie sich diese optimal kombinieren lassen.
Rein globaler Ansatz
Ein rein globaler Trainingsansatz bietet zahlreiche Vorteile: Skalierbarkeit und Konsistenz, Kosteneinsparungen, zentralisierte Kontrolle, einfache Abstimmung auf Unternehmenswerte und ziele sowie Konsistenz bei Best Practices. Zudem erleichtert er die Auswahl der Anbieter und gewährleistet dank umfangreicher Investitionen eine einheitliche Qualität von Inhalt(en) und Technologie(n). Bei einer globalen Trainingsstrategie werden jedoch u. U. lokale Bedürfnisse und Herausforderungen nicht berücksichtigt, und einige Schulungen müssen zwangsläufig an lokale Märkte angepasst werden. Außerdem ist es schwieriger, Ihre L&D-Teams vor Ort als Unterstützer für Ihre Strategie zu gewinnen, wenn sie nicht eingebunden sind.
Rein lokaler Ansatz
Umgekehrt bringt ein rein lokaler Ansatz ebenfalls viele Vorteile mit sich: perfekt lokalisierte Trainings zur Erfüllung bestimmter Anforderungen, reduzierte Einführungszeit intern entwickelter Lernpfade, schnelleres und einfacheres Feedback von Benutzern, Flexibilität bei der Zusammenarbeit mit lokalen Anbietern sowie eine engere und persönliche Beziehung zwischen L&D und dem Personal vor Ort. Darüber hinaus bietet dieser Ansatz den lokalen L&D-Mitarbeitern mehr Autonomie und stößt beim regionalen Management tendenziell auf größere Akzeptanz. Doch auch der lokale Ansatz hat seine Nachteile. Der Kostenaufwand ist höher, außerdem besteht das Risiko, dass Schulungen und Ergebnisse in verschiedenen Regionen unterschiedlich ausfallen können. Dies wiederum kann sich negativ auf die Kundenzufriedenheit auswirken und schlimmstenfalls sogar den Ruf des Unternehmens schädigen. Möglicherweise fühlen sich die Mitarbeiter vor Ort auch von den anderen Regionen und dem zentralen L&D-Team isoliert.
Kombinierter Ansatz zur Potenzialmaximierung
Einem ausschließlich global ausgerichteten Ansatz mangelt es in der Regel an Nuancen und individueller Anpassung, die für wirklich wirkungsvolle Schulungen erforderlich sind. Er bietet jedoch konsistente, markenkonforme Trainings zu geringeren Kosten. Der rein lokal ausgerichtete Ansatz ist kostenintensiver und bietet (in Ermangelung der erforderlichen zentralisierten Kontrolle) keine Konsistenz. Er ermöglicht jedoch die nötige lokale Anpassung.
Durch die Kombination der Vorteile des lokalen und globalen Ansatzes können Unternehmen erhebliche Kosteneinsparungen und einen hohen ROI erzielen, neue Technologie in nachgelagerten Prozessen schnell einführen, problemlos das Upskilling und Reskilling einer großen Zahl von Mitarbeitern realisieren und natürlich die Gruppenkompetenz steigern, ohne jedoch auf die Vorteile eines lokalisierten Ansatzes verzichten zu müssen. Die richtige Mischung aus globalen und lokalen Methoden ist der Schlüssel zu einer ausgewogenen und wirksamen Trainingsstrategie. Ziel ist es, den ROI zu maximieren, den die Globalisierung bietet, und gleichzeitig die Flexibilität und Anpassung zu nutzen, die die Lokalisierung bietet.
Wie können Sie diese beiden unterschiedlichen Ansätze verbinden, um Ausgewogenheit zwischen lokaler Selbstständigkeit und globalen Vorgaben zu erzielen? Die Antwort: Gestalten Sie Trainings so global wie möglich, aber so lokal wie nötig. Unsere Best Practices empfehlen die Aufteilung von L&D in drei getrennte Disziplinen, die einzeln konzipiert und bereitgestellt werden. Bei der Lerntechnologie ist es am effizientesten, einen Technologieanbieter auszuwählen und diese Technologie global mithilfe eines Top-Down-Ansatzes zu verteilen. Bei den persönlichen Kompetenzen ist es am sinnvollsten, Schulungen global zu entwickeln, aber lokal anzubieten, wenn möglich in der jeweiligen Landessprache. Gleiches gilt für Unternehmenswerte und ‑initiativen, die maximale Konsistenz erfordern. Stellen- oder regionsspezifische Programme sollten auf lokaler Ebene konzipiert und bereitgestellt werden. Erweisen sie sich als höchst wirksam, kommen sie in größerem Umfang als Best Practice zum Einsatz. Am wichtigsten ist eine wirkungsvolle Governance-Strategie, die die Abstimmung zwischen den LD-Teams auf Unternehmens- und lokaler Ebene sicherstellt.
Alles kombinieren
Die Experten, Berater und Lernforscher der CrossKnowledge Academy sind Spezialisten im Bereich der (digitalen) Pädagogik und unterstützen Sie bei der Umsetzung der kombinierten Strategie in Ihrem Unternehmen. Unser Academy-Team hilft L&D-Abteilungen bei der Entwicklung hocheffizienter Lernmethoden, die den Erwerb und die Erweiterung der Kompetenzen ihrer Mitarbeiter sowohl auf globaler als auch auf lokaler Ebene fördern.
Anhand der Best Practices, Trends und Einblicke in unserem Bericht zur digitalen Lernreife 2021 können L&D-Teams die Lernumgebung ihres Unternehmens beurteilen und sich wichtiges Wissen aneignen, um bessere strategische Entscheidungen zu treffen.