Hoch motivierte Mitarbeiter sollten das Ziel eines jeden Unternehmens sein, da sie das Potenzial haben, Innovation, Produktivität und Leistung zu steigern. Dennoch wird das Mitarbeiterengagement gerne übersehen. Oder als Mitarbeiterzufriedenheit missverstanden. Die Mitarbeiterzufriedenheit hängt mit der persönlichen Erfahrung zusammen. Beim Mitarbeiterengagement hingegen geht es zu einem großen Teil darum, dass der Arbeitgeber durch bestimmte Initiativen in seine Mitarbeiter investiert, um eine emotionale Bindung der Mitarbeiter zu ihrer Arbeit herzustellen und den persönlichen Einsatz für den Unternehmenserfolg zu garantieren.
Engagement steigert die Leistung
Das Mitarbeiterengagement drückt aus, mit welchem Einsatz und Verbundenheit die Beschäftigten ihre Tätigkeit ausüben. Ihre Arbeit und die Unternehmensleistung liegen engagierten Mitarbeitern am Herzen. Sie haben das Gefühl, mit ihrer Arbeit etwas bewirken zu können. Ein Programm für das Mitarbeiterengagement, das in der Unternehmenskultur verankert ist, kann verschiedene Initiativen umfassen, die den Beschäftigten zeigen, dass sie wertgeschätzt werden.
Damit sich Mitarbeiter zugehörig fühlen, müssen sie verstehen, welche Aufgabe sie haben, welchen Sinn ihre Arbeit hat und wo ihr Platz im Unternehmen ist. Dies sicherzustellen, ist Aufgabe des Arbeitgebers. Vorgesetzte sind Vorbilder, die den Enthusiasmus und den Teamgeist ihrer Mitarbeiter fördern können.
Schulen Sie Ihre Teammitglieder ihren Aufgaben entsprechend, damit ihnen bewusst wird, wie sie zum Geschäftsergebnis beitragen. Lassen Sie sie außerdem über Schulungen für ihre persönliche und berufliche Entwicklung mitentscheiden. So werden sie selbstbewusster und zufriedener. Im Gegenzug führt dies zu besseren Entscheidungen und Leistungssteigerungen.
Die Vorteile
Ein erfolgreiches Unternehmen pflegt eine mitarbeiterorientierte Kultur und weiß seine Beschäftigten und das, was sie leisten, zu schätzen. Mitarbeiterengagement kommt dem Unternehmen aber nicht nur insgesamt zugute, sondern bietet ganz konkrete Vorteile.
Dazu gehören:
- Mehr Produktivität
Gallup zufolge belaufen sich Produktivitätseinbußen unmotivierter Mitarbeiter auf 18 % von deren Jahresgehalts. Umgekehrt sind laut einem Artikel in Forbes hoch engagierte Teams um 21 % rentabler. Wenn Mitarbeiter die an sie gestellten Erwartungen genau kennen, entsprechend gerüstet sind und unterstützt werden, fühlen sie sich verbundener. Im Gegenzug arbeiten sie härter, schneller und mit viel mehr Elan – in dem Wissen, dass ihr Einsatz anhand der Leistungsziele honoriert wird.
- Weniger Fehlzeiten
Stress wird oft durch einen schlechten körperlichen oder geistigen Gesundheitszustand verursacht. 61 % der Beschäftigten fühlen sich bei der Arbeit ausgebrannt. Mögliche Folgen sind Fehltage und nachlassende Leistung. Eine gute Work-Life-Balance ist ein wesentlicher Faktor für zufriedene Mitarbeiter.
- Höhere Mitarbeiterbindung
Unzufriedene Mitarbeiter bleiben nicht lange im Unternehmen. Tatsächlich sind von den aktiv unzufriedenen Arbeitnehmern im Jahr 2021 derzeit 74 % auf der Suche nach einer neuen Stelle. Durch Einbindung Ihrer Beschäftigten können Sie Fluktuationskosten senken und die Mitarbeitertreue erhöhen.
- Bessere Kundenergebnisse
Mitarbeiter, die sich von ihrem Arbeitgeber unterstützt und anerkannt fühlen, bemühen sich eher, das Unternehmen von seiner besten Seite zu zeigen. Sie machen sich für das Unternehmen stark, äußern sich im Bekanntenkreis und in den sozialen Medien wohlwollend darüber, bauen ehrliche Beziehungen zu den Kunden auf und steigern die Geschäftsgewinne.
Lernen und Entwicklung als treibende Kraft für nachhaltiges Mitarbeiterengagement
Es gibt viele Gründe, weshalb sich Beschäftigte ihrer Arbeit nicht verbunden fühlen. Einer Harvard-Business-Review-Studie aus dem Jahr 2012 zufolge berichteten die meisten Arbeitnehmer, dass ihre Arbeitgeber im Allgemeinen zwar tätigkeitsbezogenem Entwicklungsbedarf gerecht werden, aber keine formalen Entwicklungsmöglichkeiten wie Trainings, Mentoring und Coaching anbieten. Kurse müssen daher ansprechend und wirklich relevant sein und den Beschäftigten praktische Werkzeuge für ihre berufliche wie auch für ihre persönliche Entwicklung an die Hand geben.
Neben der Unternehmenskultur ist Lernen und Entwicklung (L&D) somit ein wichtiger Faktor für das Mitarbeiterengagement. L&D belegt nicht nur, dass dem Unternehmen seine Mitarbeiter und ihre persönliche Entwicklung am Herzen liegen, sondern eröffnet den Beschäftigten auch die Chance, neue Kompetenzen zu erwerben und sich beruflich weiterzuentwickeln. Allerdings gilt es bei diesem Ansatz, die Balance zwischen persönlicher und beruflicher Entwicklung jedes Mitarbeiters und den Zielen des Unternehmens zu halten.
Dem LinkedIn-Bericht von 2018 über Lernen und Entwicklung am Arbeitsplatz ist zu entnehmen, dass 94 % der Arbeitnehmer einem Unternehmen länger treu blieben, wenn dieses in ihre berufliche Entwicklung investierte. Diese Zahl dürfte für L&D-Teams ein echter Augenöffner sein. Investitionen in die Schulung und das Engagement der Mitarbeiter sowie eine entsprechende Vorgehensweise zur Erreichung dieser Ziele sind entscheidend für eine solide L&D-Strategie, die dem Unternehmen Rendite und geschäftlichen Erfolg bringt und maßgeblichen Einfluss auf das Mitarbeiterengagement haben. Die richtige Trainingsstrategie vermag zu bewirken, dass sich Arbeitgeber wie Arbeitnehmer einander verpflichtet fühlen und beide Seiten sich für das Unternehmen einsetzen.
Mitarbeiterengagement hat viele positive Auswirkungen, und etliche davon können den Unternehmenserfolg spürbar beeinflussen. Dazu müssen sich die Beschäftigten als Teil des Unternehmens verstehen und wissen, dass ihre Leistung geschätzt wird. Außerdem möchten sie sich darauf verlassen können, dass ihnen Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Entwicklung offenstehen, sodass sie in allen Bereichen ihres Lebens wachsen können. Wenn Mitarbeiter davon überzeugt sind, dass ihr Unternehmen an sie glaubt und bereit ist, in seine Beschäftigten zu investieren, erhalten Unternehmen eine engagierte Belegschaft, auf die sie in schwierigen Zeiten zählen können.